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CHARLEYS TANTE

Operette nach dem Lustspiel von Brandon Thomas | Musik von Ernst Fischer

- coronabedingt entfallen -


Um seinen Freunden das ersehnte Rendezvous mit ihren Angebeteten zu ermöglichen, verwandelt sich der exzentrische junge Lord Babberley in Charleys Tante. Seine Wirkung als Anstandsdame ist aber so überwältigend, dass sie alle Beteiligten in ein haarsträubendes Chaos der Leidenschaften stürzt. Nicht bloß klare Köpfe und heiße Herzen stehen auf dem Spiel, sondern plötzlich auch Babberleys Existenz …

Die Mutter aller Boulevardkomödien ist seit ihrer Uraufführung ein Publikumsrenner und die Titelrolle ein Leckerbissen für die größten Schauspieler. Zwar immer wieder mit mehr oder weniger Glück aktualisiert, wurzelt Charleys Tante doch unverkennbar im viktorianischen England. Erst wenn vor dem Hintergrund der strengen Moral und Prüderie der Entstehungszeit eine falsche Tante um ihr Leben, d.h. ihr gesellschaftliches Überleben spielt, entfaltet dieser Lustspielklassiker seine volle Qualität. Gefühle, ganz gleich ob echte, falsche oder verwirrte, sind immer ein Fall für Musik. Merkwürdig insofern, dass Charleys Tante nicht sofort in eine Operette verwandelt wurde, oder spätestens in den 20ern in ein Musikalisches Lustspiel! Aber nun ist die Kammeroper München ja zur Stelle, um diese Lücke auf ihre bewährte Weise, also mit Witz, Charme und voller Überraschungen zu schließen.

Die Musik des heute so gut wie vergessenen Ernst Fischer (1900–1975) klingt wie für dieses Vorhaben gemacht: Es sind schwungvolle, raffiniert instrumentierte Orchesterstücke aus den 30er bis 50er Jahren, deren Melos und Rhythmik gleichermaßen mitreißen. Fischers zugleich eingängige und anspruchsvolle Partituren lassen an eine Mischung aus Paul Hindemith und George Gershwin denken. Wie schon bei den Haydn- und Mozart-Pasticcios der Kammeroper München wird Dominik Wilgenbus Fischers Kompositionen an die dramaturgisch passenden Stellen der Komödie setzen und vertexten. Alexander Krampe wird aus den Instrumentalstücken Gesangsnummern machen und sie für ein Ensemble von Salonorchestergröße arrangieren. Aus Charleys Tante ein Stück Musiktheater zu machen, heißt, die Musik statt als akustische Dekoration – was sie u.a. in den Verfilmungen des Stoffes mit Heinz Rühmann und Peter Alexander ist – als wichtigsten Ausdrucksträger zu behandeln. Um diese Dimension bereichert, wird aus der schrillen Travestie eine große Komödie.

      Buch und Gesangstext: Dominik Wilgenbus
      Musik: Ernst Fischer
      Bearbeitung und Arrangement: Alexander Krampe

      Eine Produktion von „Projekt Kammeroper in München e.V.“

      Musikalische Leitung: Nabil Shehata
      Regie: Dominik Wilgenbus
      Bühne: Peter Engel
      Kostüme: Uschi Haug
      Choreographie: Bettina Fritsche

      Lord Fancourt Babberley: Maximilian Nowka
      Charles Wykeham: Manuel Ried
      Brassett: Burkard Kosche
      Colonel Sir Francis Chesney: Torsten Frisch
      Amy Spettigue: Anne Steffens
      Lord Stephen Spettigue: Stefan Kastner
      Donna Lucia d’Alvadorez: Katharina Blaschke
      Ela Delahay: Theresa Pilsl

      MusikerInnen: Christiane Steffens (Flöte), Tamar Inbar (Oboe), Christophe Gördes (Klarinette), Ruth Gimpel (Fagott), Johannes Bernhard (Horn), Anton Roters, Amy Park (Violinen), Franziska Schrodi (Viola), Thomas Wollenweber (Violoncello), Ronald Schweppe (Kontrabass), Alexander Kuralionok (Akkordeon), Ria Ideta (Marimba)

      • So 10.05.2020 | 19:30 Uhr | Großes Haus | coronabedingt entfallen | Extra